Wirtschaftswunder (2007) von Andreas Teuchert

12,00

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Beschreibung

„wirtschaftswunder – arbeit und ökonomie in der kommune niederkaufungen“

“Alle nach ihren Fähigkeiten, allen nach ihren Bedürfnissen.”
Überkommene Utopie oder Zukunftsmodell?
76 KommunardInnen in Niederkaufungen versuchen stets aufs Neue, sich dieser Idee anzunähern. Hier spielen sie sich selbst – ein komplexes soziales Gefüge auf engstem filmischen Raum.

Aus dem „Material“ der Niederkaufunger Lebens-, Arbeits- und Gedankenwelt wird durch starke Konzentration, Komprimierung und Destillation ein einziger beispielhafter Arbeitstag nachgebildet. Und zwar nicht in dokumentarischer Beobachtung, sondern im Nachspielen, Nachstellen und Nachsprechen typischer Situationen und Auffassungen sowie zentraler Thesen aus dem Leben der Kommune – durch die KommunardInnen selbst. Die Drehvorlage wurde in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Kommune überprüft, überarbeitet und vervollständigt. Das Spiel ist sehr zurückgenommen, nicht naturalistisch, die Texte sollen ihren geschriebenen, manchmal literarischen Charakter behalten, nicht mundgerecht zurechtgeschliffen werden – man soll die Tatsache der exemplarischen Inszenierung nicht vergessen.

Die reale Wohn- und Arbeitssituation in den Gebäuden eines ehemaligen Gutshofs mit dem großen Speise- und Aufenthaltsraum als Zentrum und den meisten Arbeitsbereichen nebenan verdichtet der Film durch genaue Kameraarbeit und teilweise mit Hilfe von digitalem Compositing zu einer signifikanten Räumlichkeit, die als eine Art Resonanzkörper für die von den Protagonisten geäußerten Gedanken und Statements zum Thema Arbeit fungiert – als ein komplexer Gedankenraum. Indem er den jeweiligen Protagonisten zum nächsten Arbeitsbereich folgt, vollzieht der Zuschauer eine Art Parcours durch ein dreidimensionales Tableau-vivant – ohne Schnitt als raumzeitlichen Sprung, sondern mit ästhetisch motivierten Übergängen durch Verschiebung oder Verformung, durch ein Spiel mit mehreren Dimensionen, so dass sich ein künstliches raumzeitliches Kontinuum ergibt, welches aus der filmischen Tradition kommt, die filmische Narration jedoch hinter sich lässt und im Ergebnis etwas zwischen Film und bildender Kunst darstellt: eine „sequenzielle Plastik“.

DVD (auch erhältlich mit engl. und span. Untertiteln)

 

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