Kommune Niederkaufungen

Miteinander

80 Menschen unter vielen Dächern

Unser Alltag ist voller Begegnungen. Viele von uns essen dreimal am Tag im Gemeinschaftsraum miteinander, wir begegnen uns in den WG’s, beim Arbeiten, im Garten beim Kaffeetrinken, vor den Waschmaschinen, beim In-den-Autoplan-Eintragen oder sonst irgendwo in den Kommune-Betrieben, im gemeinsamen Haushalt und Außengelände. Fast immer haben wir viele verschiedene Gäste in der Kommune. Und wir haben private Räume für uns, Rückzugsinseln in einem vollen Miteinander. Die monatliche “Rote Woche”, in der wir keine Gäste einladen (ggf. nur private Besuche, wenn es sich nicht verschieben lässt), hilft uns, uns wieder auf uns zu besinnen oder einfach nur mal vom Trubel mit vielen Gästen und neuen Gesichtern Abstand zu finden.

Wir leben in Wohngemeinschaften unterschiedlicher Größe und unterschiedlicher Intensität. Damit wir die vielen organisatorischen und technischen Angelegenheiten überhaupt im Konsens entscheiden können, damit wir einen Ort haben, wo wir uns wichtige und unwichtigere Dinge mitteilen können, treffen wir uns im wöchentlichen Mitteilungsplenum und in vielen Kleingruppen. Auch bei uns fallen Wunsch, Wirklichkeit, Möglichkeit und Kraftreserven auseinander, aber im Grunde wird davon ausgegangen, dass sich alle KommunardInnen an diesem Plenum beteiligen.

Im Anschluss an das Plenum finden Kleingruppen statt, die sich meist drei Abende mit einem selbstgewählten Thema beschäftigen und oft Entscheidungsvorschläge vorbereiten. Rotierend berichten die verschiedenen Arbeitskollektive von ihren Tätigkeiten. Zweimal im Jahr haben wir mehrtägige Klausurtage und einmal im Monat einen Gemeinschaftsnachmittag. Beide Treffen werden unterschiedlich gestaltet. Während den Klausurtagen gehen wir Einzelaspekten unseres konkreten Lebens nach, diskutieren unsere Vorstellungen von der Zukunft, lassen es uns gut gehen, lösen Probleme, “retten die Welt” und lernen voneinander. Der Gemeinschaftsnachmittag bietet ebenfalls die Gelegenheit für thematischen Austausch, aber oft auch die Chance auf eine gemeinsame Aktion, unterbrochen von einer großen Kaffeetafel und dem leichten kommunitären Small-Talk.

Seit einiger Zeit haben wir einmal im Monat ein soziales Plenum. Dieses nicht öffentliche Treffen gibt uns Raum für ein Begegnen auf einer persönlicheren und emotionaleren Ebene. Viele von uns befinden sich zudem in Gruppen, die mit unterschiedlichen Methoden arbeiten und sich über ihr persönliches Befinden, das Erleben der Gruppe, bestehende Konflikte und den Sinn des Lebens austauschen.