Die Kommune Niederkaufungen ist Mitglied im Netzwerk der politischen
Kommunen in Deutschland (www.kommuja.de),
zu dem aktuell 30 Kommunen aus dem deutschsprachigen Raum gehören.
Verbunden sind wir über gemeinsam geteilte Werte, politische Grundsätze
und Ausrichtungen. Gemeinsam organisieren wir ca. alle 2 Jahre, das “Los
gehts”- Wochenende. Dabei geht es uns darum, einen Ort zu schaffen, an
dem sich Menschen treffen können, die Teil der Kommune-Szene werden
wollen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Neugründung von Kommunen.
Außerdem gibt es hier auch die Möglichkeit, bestehende Gruppen
kennenzulernen. Die Kommunen des Netzwerks treffen sich einmal im Jahr
für ein Wochenende, um sich miteinander auszutauschen.
Aus dem Selbstverständnis des Netzwerks:
“Mit dem Leben in der Kommune versuchen wir uns unseren (politischen)
Utopien zu nähern, sehen Gemeinschaft an sich jedoch nicht als
Selbstzweck. Die Gruppen sind von libertären, emanzipatorischen,
solidarischen und ökologischen Ideen und Gedanken inspiriert. Folgende
Grundgedanken teilen die Kommunen des Netzwerkes:
Wir wollen ein gleichberechtigtes Miteinander, Machtstrukturen lehnen
wir ab.
Deshalb besteht in unseren Kommunen strukturelle Gleichberechtigung,
diskriminierende Strukturen sollen aufgedeckt und verändert werden. Wir
bemühen uns um Überschaubarkeit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit
aller gemeinschaftlichen Vorgänge. Wir entscheiden im Konsensprinzip, um
Lösungen zu finden, die von allen getragen werden können. Wichtig ist
uns, dass sich die Menschen in der Kommune weiter entwickeln können und
eine grundsätzliche Bereitschaft zur Auseinandersetzung, zur Mitteilung
und Teilnahme am Gruppengeschehen haben. Die Grundidee unseres
Zusammenlebens beinhaltet die direkte Kommunikation, wir wollen
Konflikte und Differenzen nicht über Strukturen lösen und wollen achtsam
miteinander umgehen. Wir versuchen Kindern einen Raum zu öffnen, in dem
sie sich entsprechend ihren Neigungen und Geschwindigkeiten entwickeln
und entfalten, und sich eigenständig weitere Bezugspersonen wählen
können. In den Kommunen leben Menschen verschiedener sexueller
Orientierung in unterschiedlichsten Beziehungsformen und stellen sich
den gesellschaftlichen Normierungen zu Kleinfamilien, Singlehaushalten
und heterosexuellen Zweierbeziehungen entgegen.
Wir wollen uns vom herrschenden Verrechnungs- und Besitzstandsdenken
lösen.
Deshalb wirtschaften wir solidarisch, z.B. in dem wir in eine gemeinsame
Kasse für alle haben, aus der wir nach persönlichen Bedürfnissen
entnehmen. Dabei hinterfragen wir unsere Konsumgewohnheiten und schaffen
Zeit und Raum für menschliche Begegnung. Da Privateigentum von Kapital,
Immobilien und Produktionsmitteln zu Machtgefälle und Abhängigkeiten
führt, beruhen unsere Kommunen auf Gemeineigentum. Wir wollen Menschen
nicht über Leistung definieren. Deshalb versuchen wir uns von
fremdbestimmter Arbeit lösen. In vielen Kommunen wird kollektiv und
selbstbestimmt gearbeitet. Die Kommunen des Netzwerks unterstützten sich
gegenseitig über persönlichen Austausch von Wissen, Waren und Arbeit.
Die politischen Kommunen wollen die gesellschaftlichen Verhältnisse
ändern.
Dazu tragen wir bereits in gewissem Maße durch unsere alternative
Lebensweise bei. Fernziel sind egalitäre (freiheitliche und
gleichberechtigte) Strukturen, die ein emanzipatorisches, solidarisches
und ökologisches Leben möglich machen. Wir setzen damit ein Zeichen
gegen eine zunehmende Vereinzelung in einer stark auf Konsum, Kauf und
Naturausbeutung ausgerichteten Gesellschaft und für ein menschliches
Miteinander und Teilen. Die einzelnen Menschen in den Kommunen betätigen
sich auch in unterschiedlichen politischen Feldern, wie z.B.
antifaschistischer Arbeit, Anti-Atompolitik, BUKO, freie Medienarbeit,
Internationale Solidaritätsarbeit, Engagement für die Erhaltung der
Kulturpflanzenvielfalt und gegen Gentechnik,…”